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16. April 2017

momox

“Daran hatte ich überhaupt nicht gedacht!”

– Lars Erfolgsgeschichte

Anne und ich wollten endlich zusammenziehen. In zwei Wochen sollte es losgehen. Ich freute mich riesig. Wir schmiedeten gerade Pläne, saßen auf meinem Sofa und alberten herum als unsere Blicke mein Bücherregal trafen. Es war kaum noch zu sehen, quoll über voller Bücher und die Frage stand sofort im Raum “Wohin mit all den Büchern?”. Annes Bücher und meine Bücher passen niemals in unsere neue Wohnung! Ich dachte immer, der Kleiderschrank wird ein Riesenproblem, aber hierfür hatten wir bereits schnell eine Lösung gefunden. An die vielen Bücher hatte ich überhaupt nicht gedacht!

Ich liebe Krimis, bekomme gern Bücher geschenkt und lese einfach sehr gern. Und ich mag Bücher. Ich fühle mich wohl, wenn ich sie sehe. Klar, wenn das so weitergeht mit dem Lesen und Kaufen und den Geschenken… dann brauchen wir eine größere Wohnung für all die guten Bücher…

Das stand natürlich nicht wirklich zur Debatte. Gemeinsam gingen wir verschiedene Möglichkeiten durch. Bücher verschenken, verkaufen, ab in den Papiermüll. Also Bücher  wegschmeißen, das kann ich nicht! Bücher verschenken… wer möchte wohl einige hundert Bücher geschenkt bekommen? Oder einzeln? Schnell auf den Flohmarkt zum Verkaufen? Und das alles in ein paar Tagen!

Ich fragte dann auch erstmal Freunde, was sie mit ihren gelesenen Büchern machen. Nicole verkauft ihre noch aktuellen Romane regelmäßig in einem Buchladen um die Ecke. Peter setzt seine Bücher in der U-Bahn aus. Karsten stellt sie in einen Bücherbaum, wo man Bücher gibt und nimmt. Beate hat immer hundert Lieblingsbücher im Haus, alle anderen verschenkt sie an Freunde, Fachliteratur verkauft sie bei Momox.

Als nächstes recherchierte ich noch ein bisschen und wurde immer neugieriger auf Momox. Annes und mein Problem hatten anscheinend viele Leute und ich fand es sehr spannend, dass jemand daraus eine Geschäftsidee entwickelt hat. Die Idee besteht darin, Bücher, die man gelesen hat, einfach wieder zu verkaufen. Die ISBN-Nummer kann per Smartphone schnell eingescannt werden, über die App wird sofort angezeigt, welchen Wert das Buch bei einem Ankauf hätte. Alle zum Verkauf freigegebenen Bücher müssen dann nur noch in einen Karton gepackt werden. Per Computerausdruck kommt ein DHL-Adresszettel drauf und dann geht’s kostenfrei auf den Weg zu Momox. Ein paar Tage später, wenn der Zustand der Bücher von Momox geprüft wurde, wird das Geld auf’s Konto überwiesen. Von Momox werden die Bücher dann wieder verkauft. In zahlreichen Kommentaren hieß es, dass es nur Cent-Beträge sind, die man für die Bücher erhält und sich das nicht wirklich lohnt. Ich dachte mir, naja, dass mit dem Lohnen ist eigentlich nicht mein größtes Problem, sondern der Platz, den die Bücher brauchen. Wenn ich wieder Platz haben würde und wüßte, dass meine Bücher nochmal von jemand anderem gern gelesen werden, dann hätte ich echt ein gutes Gefühlt dabei.

Anne und ich machten uns ans Sortieren. Wir stellten sechs Kisten mit Romanen zusammen, die wir zum Buchladen bringen wollten, die aktuelle Romane ankaufen. Weitere 23 Kisten voller Bücher verkauften wir an Momox und vier Kisten bestückten wir mit Büchern, die hier und da eine kleine Schramme hatten oder Widmungen enthalten. Diese Kisten holte eine Organisation ab, die Bücher an soziale Einrichtungen spendet.

Jetzt sind es über 600 Bücher weniger. Alle übrigen Buchtitel stehen erkennbar im Bücherregal unserer neuen Wohnung und wir unterhalten uns immer wieder über die Bücher, die jeder von uns unbedingt behalten wollte und warum. Ein bisschen Geld haben wir auch verdient. Das steckt jetzt in der Urlaubskasse 😉

Mach auch aus Deinem Wunsch eine Erfolgsgeschichte! Lass Dich inspirieren durch das APRIL Workbook!