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20. April 2019

“Das unerwartete Designer-Objekt”

– Walters Erfolgsgeschichte

Gerade war ich in meine neue Wohnung eingezogen.

Alles stand in Kisten herum und es sah nicht sehr gemütlich aus. Das fand auch meine Freundin, die gerade dabei war, mit einzuziehen.

Sie meinte: „Dann eben erst mal provisorisch!“ Es ging um unseren gemeinsamen Kleiderschrank. Wir brauchten schnell eine Lösung, wenn wir nicht länger auf die Umzugskartons schauen wollten. Andererseits wollten wir doch so gerne den „richtigen“ Schrank finden und brauchten dafür noch Zeit. Also etwas Flexibles. Etwas, das man jederzeit wieder umändern oder neu machen konnte.

Vier Kleiderständer sollten es natürlich auch nicht sein. Schon etwas Schönes. Handwerkern konnte ich – einigermaßen.

Jetzt kam mir eine Idee: Ich hatte mir ja schon ein Bücherregal aus Akazie und anthrazitfarbenen Klinkern zusammengesetzt. Konnte ich nicht meine Bücherregale als „Vorlage“ für den Kleiderschrank nutzen? Aber daraus einen ganzen Kleiderschrank bauen? Jetzt kam meine Ingenieur-Seele durch: Wie viele Steine würde ich bloß dafür brauchen? Hält das der Boden aus? Wie macht man das mit der Kleiderstange und der Belastung?

Beim Sonntagsfrühstück und einige Kaffee später stand das Design. Ich hatte ausgerechnet, dass wir 120 Steine benötigen würden. Bei 3kg pro Stein würde das ganze Regal also ungefähr so viel wie vier schwere Männer wiegen. Dazu noch das Holz. Die Stange würde man auch noch irgendwie befestigen können. O.k., das könnte klappen, dachte ich mir und erklärte das meiner Freundin.

Sie fand die Idee überzeugend und schlug sofort vor, die Materialien am nächsten Tag mit einem Car2Go zu besorgen. Der Baumarkt war kein Problem, wir hatten einen großen Einkaufwagen. Zu Hause allerdings stellten wir fest, dass uns zwei Stockwerke vom sofortigen Baubeginn trennten. 120 Klinkersteine traten nach und nach den Weg nach oben an. Meine Freundin half tatkräftig mit. So konnten wir 10 Steine pro Gang nach oben befördern.

Als alle Steine und das Holz in der Wohnung waren, wollten wir sofort mit dem Aufbau beginnen. Aber wir waren einfach zu k.o. Also erstmal schlafen und am nächsten Morgen den Aufbau mit neuer Kraft starten.

Am Abend des nächsten Tages waren wir fertig mit dem Aufbau und ein breites Grinsen stand mir im Gesicht. Glücklich schauten wir auf das tolle Designer-Objekt, das wir uns gerade gebaut hatten.

 

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