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23. April 2022

“Anonymes Studium”

– Sörens Erfolgsgeschichte

Ich betrete den Vorlesungsraum und schaue mich um. Etwa zwanzig Studierende sind schon da und schauen in ihr Handy oder kramen in ihren Taschen. Hier und da sitzen zwei Freunde nebeneinander, die meisten aber sind allein hier und lassen einen Abstand von mindestens drei freien Stühlen zum nächsten. Ich mache einen Schritt in den Raum hinein und überlege, wo ich mich hinsetzen soll.
Ich möchte neue Freunde finden. Schon seit langem möchte ich mehr Kommilitonen kennenlernen, Gruppen finden und Menschen haben, mit denen ich mich austauschen kann. Doch das ist leichter gesagt als getan – jedenfalls für mich.
Soll ich mich wirklich neben jemand fremden setzen? Was soll ich denn sagen, sobald ich sitze? „Hallo, wollen wir Freunde sein?“ Ein alberner Gedanke. Es ist wirklich alles viel leichter gesagt als getan. Ich setze mich hin und lasse drei Stühle Abstand zum nächsten.
Damals studierte ich schon drei Jahre lang und die einzigen Freunde, die ich an der Uni hatte, kannte ich durch die Einführungswoche des ersten Semesters. Dieser Moment im Vorlesungssaal war nur einer von vielen, in denen mir der Mut fehlte auf andere Leute zuzugehen. Inzwischen sind zwei weitere Jahre vergangen und mit der Covid-19 Pandemie kam eine entscheidende Wendung.
In den Wochen des ersten Lockdowns saß ich allein und isoliert in meiner kleinen Einzimmerwohnung und beschloss, dass es an der Zeit war endlich über meinen eigenen Schatten zu springen. Ich meldete mich bei einem Workshop zum Thema „Strategisches Netzwerken“ an und vernetzte mich gleich mit zwei anderen Teilnehmerinnen, was der Beginn von zwei großartigen neuen Freundschaften war. Darüber hinaus nahm ich nach über fünf Jahren wieder Kontakt zu einer Schulfreundin auf und überwand mich dazu, den Kontakt zu einem Kommilitonen zu initiieren, mit dem ich vorher kaum geredet hatte.
Die Kontakte die ich in dieser Zeit geknüpft oder wiederentdeckt habe, bestehen (bis auf einen) heute noch und haben mein soziales Umfeld entscheidend bereichert. Auf andere Menschen zuzugehen fällt mir inzwischen deutlich leichter. In den letzten Monaten sind noch einige neue Bekanntschaften dazu gekommen. Mit meiner offeneren Art gegenüber Menschen habe ich bisher nur positive Erfahrungen gemacht und kann dadurch den Mut fassen noch offener zu werden.

 

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