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“Impfzentrum für unser Netzwerk”

– Thomas Erfolgsgeschichte

In unserem Industriegebiet Motzener Straße im Süden von Berlin arbeiten rund 5.000 Beschäftigte in 200 Firmen. Ein lokales Unternehmensnetz, in dem ich als ehrenamtliches Vorstandsmitglied tätig bin, kümmert sich um Standortfragen und die Zusammenarbeit untereinander.

Als nach dem Start der Corona-Impfungen im Januar 21 – zunächst bei den entsprechenden Altersgruppen- die Stadt Berlin die Idee eines Modellversuches für die Impfung in Betrieben entwickelte, hatte ich schnell die Idee, dass wir uns für diesen Modellversuch bewerben. Die Stadt dachte zunächst nur daran, dass in einzelnen Großunternehmen geimpft wird.

Unsere Bewerbung haben wir damit begründet, dass in unserem Industriegebiet überwiegend kleine und mittlere Firmen arbeiten und es wichtig ist, auch betriebsübergreifende Modelle auszuprobieren.
Parallel haben wir den Bedarf bei den Firmen abgefragt und überlegt, wo wir impfen können. Der Bedarf in den Firmen stieg von Tag zu Tag, bald waren wir bei 1700 Mitarbeitern aus 40 Firmen, die sich impfen lassen wollten.

Nach unseren intensiven Bemühungen und Kontakten in vielen Gremien dieser Stadt, erhielten wir Mitte Mai 21 die Zusage für die benötigten Impfdosen. Und dann begann eine hektische Aktivität. Wer impft wo und in welcher Reihenfolge. An dem „wer“ wäre es beinahe gescheitert. Betriebsärzte kamen aus formalen Gründen nicht in Frage, ein überbetrieblicher Betriebsärztedienst hatte keine Kapazitäten.

Unser Projekt gerettet hat die unbürokratische Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) , Ärzte und benötigtes Personal zur Verfügung zu stellen. Ich hatte mich kurzfristig entschlossen, für das Impfzentrum  eine Etage meines Betriebsgebäudes leer zu räumen und wir erhielten von den beteiligten Unternehmen Zusagen für notwendige Ausstattungen (Stellwände, Spezial-Kühlschrank für den Impfstoff, Desinfektionsmittel und Verpflegung).

Nach wenigen Tagen hat das DRK unser Impfzentrum als ordnungsgemäß eingestuft und es begann die Terminplanung, die unsere Geschäftsstelle Tag und Nacht in Atem hielt. Viele Wünsche nach Zeiten für unterschiedliche Mitarbeitergruppen, bestimmten Tageszeiten etc. galt es zu erfüllen. Meine Frau übernahm viele organisatorischen Aufgaben vor Ort und Firmen stellten Mitarbeiter für die Ablauforganisation im Impfzentrum.

Nach drei Wochen waren die Erstimpfungen geschafft und die zweite Runde folgte mit dem gleichen Elan. Zwischendurch hatten wir noch einen Schreck zu überwinden. Es stellt sich raus, dass das DRK seinen Aufwand nicht mit der Stadt abrechnen konnte, also die Firmen die Impfungen ihrer Mitarbeiter bezahlen mussten. Die notwendige Zwischenfinanzierung dieses sechsstelligen Betrages stellte ich sicher und bis zum Ende der Aktion hatten die Firmen ihre Beträge bezahlt.

Dieses Impfzentrum hat viel Kraft und Nerven gekostet. Es hat sich aber gelohnt. Wir konnten erneut zeigen, dass lokale Verbundenheit eine große Kraft entwickelt.

 

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