27. April 2018
“Freiheit in Flip Flops”
– Peggys Erfolgsgeschichte
Ich bin in meinem Leben viel gereist, habe viele wunderschöne und inspirierende Orte gesehen, doch ein Roadtrip in Costa Rica in 2014 hat mein Leben grundlegend verändert. Auf diesem Roadtrip habe ich mein Herz verloren, nicht im romantischen, partnerschaftllichen Sinne, sondern an einen Ort, an ein Lebensgefühl, das mit diesem Ort verbunden ist und ich so vorher noch nicht empfunden hatte.
Definitiv ein Gefühl, das inspiriert und mutig werden lässt. Mutig, die Ideen zu verfolgen, die das Herz höherschlagen lassen, auch wenn sie auf den ersten Blick zu groß, zu verrückt, zu kompliziert erscheinen.
Meine Idee zu diesem Zeitpunkt? Ich wollte diesen Ort an der Pazifikküste einmal für länger „anprobieren”. Meinen Alltag in Hamburg einmal gegen einen Alltag im Dschungel mit dem Meer vor der Haustür eintauschen. Jeden Tag die Möglichkeit surfen zu gehen. Jeden Tag in FlipFlops. Den grauen deutschen Winter gegen 6 Monate Sonne und Natur eintauschen. Wie würde sich das anfühlen? Was würde das mit mir machen? Folgt dann nach der ersten „Verliebtheit” vielleicht die Ernüchterung, dass auch das Paradies nicht perfekt ist oder könnte sich wohlmöglich daraus eine „Langzeitbeziehung” entwickeln? 6 Monate schienen mir ein geeigneter Zeitraum, um genau das herauszufinden.
Ich möchte dazu sagen, dass ich weder unglücklich in meinem Job war, noch mein Leben in Hamburg an sich in Frage stellte. Da war jedoch immer wieder dieses Gefühl, 100%ig passt mein aktuelles Leben nicht zu mir. Dieses sagenumwobene Wort „Balance” war irgendwo da draußen.
Ich hatte und habe das große Glück, dass ich Teil einer Firma bin, die von Offenheit und Menschlichkeit geprägt ist. Bereits 16 Monate vor meiner gewünschten Abreise suchte ich das Gespräch mit meinem Chef. Einerseits warum mit dem Gespräch warten und andererseits würde das der Agentur/dem Team genügend Raum und Zeit geben, um Notwendiges für meine Abwesenheit zu planen. Seine Antwort: „Ist natürlich nicht 100% im Sinne der Agentur, aber ich denke, wir bekommen das hin.”
Gefühlt hatte ich an diesem Tag den Jackpot gewonnen – ich war unheimlich dankbar für so viel Offenheit und gleichzeitig Verbindlichkeit von seiner Seite. Mir standen nun alle Türen offen, um meinen Ausstieg auf Probe tatsächlich in die Tat umzusetzen.
Dankbarkeit war und ist auch nach dieser Auszeit ein sehr präsentes Gefühl. Dankbar, dass ich einen so modernen und neuen Arbeitsmodellen gegenüber offenen Arbeitgeber habe.
Dankbar für all die Erfahrungen, die ich machen durfte, mit mir, mit anderen, mit dem Ozean, mit der Natur. Und dankbar für all die schönen Dinge, die ich auch bisher schon in meinem Leben hatte und oft nicht gebührend geschätzt hatte. Ich bin aufmerksamer geworden, kann das für mich Wichtige besser vom Unwichtigen unterscheiden. Das Leben ist nicht kompliziert, wir machen es oft nur dazu. Wir verlieren oft aus den Augen, dass es für das Leben keinen zweiten Versuch gibt. Wir verlieren uns in vermeintlichen und oft falschen Prioritäten. Verantwortung für das eigene Leben übernehmen, das wurde zu meinem Sinn des Lebens.
Meines Erachtens sollte jeder, der den echten Wunsch hat, einmal (auf Probe) auszusteigen, genau dieses tatsächlich machen und einen Weg suchen, wie das gelingen kann. Es geht ja nicht darum, morgen alles hinzuschmeißen und nach dem Motto „Nach mir die Sinnflut” die Koffer zu packen und ohne Plan in der Tasche einfach abzuhauen. Kann man sicher machen, ist aber meiner Meinung nach in Filmen oft cooler als in Wirklichkeit.
Niemand hat ein zweites Leben im Kofferraum, daran ändert auch ein Zweitwagen nichts.