30. April 2018
“Toskana des Nordens”
– Andreas Erfolgsgeschichte
Ja eigentlich nur ein altes, historisches Haus suchend, sind wir durch Zufall (wobei… daran glaube ich nicht mehr) auf die Alte Schule in Stegelitz gestoßen. Ich denke, sie hat auf uns gewartet, vereint sie doch alles, was ich mir in vorherigen Projekten wünschte. Wir haben hier einen historischen Bau (1786), wir sind hier Begegnungsstätte, die Gäste sind sehr angenehme Zeitgenossen, Musiker, Künstler oder auch seminarhungrige Gruppen. Wir sind hier in der Uckermark. Sie zählt zu den am dünnsten besiedelten Regionen Deutschlands. Die Endmoränenlandschaft mit ihren sanften Hügeln und vielen Seen wird nicht ohne Grund die „Toskana des Nordens“ genannt. Kurzum hier kann man Arbeiten und Leben praktisch miteinander verbinden.
Für die Arbeit müsste der Tag aktuell 48 h haben und es würde dennoch nicht reichen…
Denn zum historischen Bau gehört auch eine Pension mit acht Zimmern. Das Objekt hat die letzten Jahre nicht viel Pflege erfahren, so dass sich ein großer Investitionsstau gebildet hat, der logischerweise auch sichtbar ist. Auf einmal bin ich statt freiberuflicher Fotograf dann auch noch Bauleiter, mit ganz anderen Herausforderungen, die mit möglichst überschaubaren finanziellen Aufwand zu meistern sind.
Aber wie so oft im Leben, es gibt auch die andere Seite und die ist die „Lebensqualität“ hier und das Vorhaben an sich.
In die Uckermark gezogen sein, heißt für uns „Lebensqualität“. Was sich hier an Kreativität und Lebensentwürfen sammelt, ist kaum überschaubar. Eins verbindet, wie ich erfahren habe, alle: die Sehnsucht nach „einfachem Leben“, „Gemeinschaft“, Ruhe, Natur und Freiraum haben. Den gibt es hier in der Tat. Für uns persönlich zum Beispiel die Möglichkeit des gesellschaftlich Engagements über den eigenen Tellerrand hinaus. Das fiel uns sozusagen in den Schoß mit der Feldsteinkirche in unserer direkten Nachbarschaft. (Verein Freunde der Feldsteinkirche Stegelitz e.V. Link
Hier geht es nicht nur um das Erbe des ältesten Bauwerkes in Stegelitz, es geht um ortsprägende Kultur, Tradition, Orientierung, Identität und vor allem auch um regional, gemeinschaftliches Handeln. Es geht hier um die „soziale Begegnungen“ der Alteingesessenen, auch untereinander, aber auch mit den Neu-Stegelitzern und aller Generationen. Jeder kann sich entsprechend seiner Wünsche und Möglichkeiten aktiv einbringen und damit der Gemeinschaft aber auch sich selbst sinnstiftend etwas geben und dann auch zurückbekommen.
Das ist mir ein großes Anliegen.