25. April 2015
“Feste Vorstellungen fallen lassen und Neues gewinnen”
– Judiths Erfolgsgeschichte
Ein Kommunikationsdesign-Studium sollte es ein. Da war ich mir immer ganz sicher. Schließlich zeichnete und fotografierte ich schon als Kind für mein Leben gern. Erste Werke wurden sogar in einer Ausstellung in meiner Heimatstadt Wuppertal gezeigt und es war einfach klar, dass ich auch beruflich kreativ sein wollte.
Als es dann darum ging einen Studienplatz zu finden, wollte ich unbedingt diesen einen ganz besonderen Studiengang in Wuppertal belegen. Doch der wurde gerade in dem Moment eingestellt. Klar, ich hätte auch woanders studieren können. Aber etwas anderes bewegte mich plötzlich. Dieses organisatorische Hindernis führte dazu, dass ich meinen gesamten Studienwunsch noch mal überdachte.
Ist es wirklich das, was ich will? Je mehr ich überlegte, desto klarer wurde mir, dass ich etwas ganze anderes machen wollte. Ich entdeckte einen roten Faden in meinem bisherigen Leben, der mir vorher gar nicht so bewusst war. Schon sehr früh arbeitete ich ehrenamtlich in verschiedenen sozialen Einrichtungen und hatte immer sehr viel Freude dabei, anderen Menschen zu helfen.
Mit dieser Entdeckung machte ich mich erneut auf die Suche nach einem Studium. Schnell fand ich heraus, dass die Möglichkeit eines Dualen Studiums genau meinen Vorstellungen entsprechen würde. Und da war sie – meine Chance. Eine Ausbildung als Ergotherapeutin in Kombination mit einem Studium der Gesundheitswissenschaften in Berlin. Der Studienort spielte keine Rolle mehr, denn ich hatte plötzlich eine überraschend klare Vision meiner beruflichen Zukunft.
Ich wollte Menschen, die schwere Verbrennungen erlitten haben, dabei helfen, ihre Beweglichkeit wieder zu erlangen. Ja, ich wollte eine Expertin auf diesem Gebiet werden und den Menschen damit einen unbeschwerten Alltag zu ermöglichen.
Meine Entscheidung stand fest und ich habe sie nie bereut. Es war nicht immer einfach, die Anforderungen der praktischen Ausbildung und das lernintensive Studium zu bewältigen. Oft genug war ich völlig geschafft. In diesen Zeiten hat es mir unheimlich geholfen, zu wissen, wofür ich es mache. Meine Vision gab mir Kraft auch die schwierigen Phasen zu meistern. Jetzt habe ich mein Duales Studium abgeschlossen und bin froh, dass ich damals den Mut hatte, eine feststehende Vorstellung zu hinterfragen, um einen neuen Weg zu entdecken.