22. April 2015
“Vom Glück des Scheiterns”
– Katjas Erfolgsgeschichte
Sehr geprägt und verändert hat mich die Elternzeit mit meinen beiden Söhnen. Es war im Grunde eine Zeit der Identitätssuche für mich, nachdem mein Leben so wunderbar durcheinander gewürfelt wurde. Immer wieder spielte ich mit dem Gedanken einen neuen Weg einzuschlagen – vielleicht mit einem zweiten Studium, das ganz anders sein sollte als das erste, sehr praxisbezogene Studium der Wirtschaftskommunikation.
Doch ich blieb vernünftig. Nach der Elternzeit stieg ich als Praktikantin bei einem kleinen Berliner Start-Up wieder ein und wurde kurz darauf als Marketing-Leiterin übernommen. Ich fühlte mich sehr wohl: Ein tolles Team und eine spannende Geschäfstidee. Trotzdem meldete sich ab und an meine innere Stimme und fragte: „Ist es wirklich das, was Du tun möchtest?“ Doch ich überhörte sie. Dann, nach einem dreiwöchigen Sommerurlaub kam der Schock. Ein fast sicheres Investment platze und dem Start-Up ging das Geld aus. Ich musste gehen. Was für eine Nachricht am ersten Tag nach meinem Urlaub. Ich war mit meinen Ansprüchen und Zielen gescheitert, fühlte mich mies und zerfloss in Selbstmitleid.
Nach etwa drei Wochen veränderte ich die Perspektive auf meine Situation. Vielleicht hatte das alles doch einen Sinn? Vielleicht passierte das alles nicht gegen, sondern für mich?
Ich erinnerte mich an den Studiengang Bildungswissenschaften an der Fernuni Hagen, den ich ein paar Monate zuvor entdeckt hatte und sagte mir: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Nach Rücksprache mit meinem Mann, der meinen Plan unterstützte, begann ich im Wintersemester 2013 mein Fernstudium. Gleichzeitig fand ich einen neuen Job – bei der APRIL Stiftung, der mir Raum gibt, mich stetig weiterzuentwickeln und wunderbar mit meinem Familienleben und Studium harmoniert. Ich kann meine Erfahrungen einbringen, werde gefordert und gefördert und habe entdeckt, dass Wirtschaftkommunikation und Bildung eine tolle Kombination sind.
Heute bin ich froh, dass ich die Möglichkeit hatte, diese Entscheidung zu treffen und den Mut besaß meiner inneren Stimme zu folgen. Ich fühle mich lebendig und selbstbestimmt, habe viele Ideen und bekomme täglich neue Impulse für den Weg, der noch vor mir liegt. Denn ich möchte lieben, was ich tue und anderen Menschen Mutmachen, ihre Ideen zu verwirklichen und Neues für sich zu entdecken.