“Dank Ferienjob auf Klassenfahrt”
– Maiks Erfolgsgeschichte
Meine Mutter ist alleinerziehend. Deswegen haben wir nicht so viel Geld. Letztes Schuljahr gab es eine Klassenfahrt nach Frankreich, auf die ich unbedingt mitfahren wollte. Doch auch die konnte sich meine Mutter nicht leisten. Mein kleiner Bruder hatte endlich sein neues Fahrrad bekommen – ein gebrauchtes, aber noch ganz gut in Schuss. Ich trug zwar schon länger Zeitungen aus und führte den Hund unserer Nachbarn Gassi, doch davon kann man sich auch keine Klassenfahrt leisten. In dem Schuljahr vor der Klassenfahrt wurde ich 15 Jahre alt. Das ist die Altersgrenze, ab der man in den Schulferien bis zu vier Wochen in Vollzeit arbeiten darf. Meine Mutter brachte mich auf die Idee, in den kommenden Sommerferien zu jobben, um mit nach Frankreich fahren zu können. Darauf hatte ich natürlich überhaupt keine Lust. Alle anderen Familien fahren in den Sommerurlaub, und ich soll arbeiten gehen? Aber im Endeffekt war es die einzige Möglichkeit für mich, mit auf die Klassenfahrt zu können. Nach längerer Suche fand ich einen Ferienjob bei dem kleinen Edeka in unserem Dorf. Dort füllte ich vier Wochen lang Regale auf und verpasste einen wunderschönen Sommer. Abends war ich immer ganz schön erschöpft. Doch irgendwie hat mir die Arbeit im Laden auch Spaß gemacht. Ich freute mich zum Beispiel immer, wenn ich Kunden weiterhelfen konnte. Nach den vier Wochen hatte ich tatsächlich genug Geld für die Klassenfahrt zusammen. Und ich kann Euch eins sagen: ich habe zwar den gleichen Betrag wie alle anderen gezahlt, aber der Wert dieser Klassenfahrt war für mich ungleich höher. Denn ich hatte mir diese Fahrt als einziger in der Klasse selbst verdient und ich hatte vier Wochen meiner Sommerferien für eine Woche in Frankreich geopfert. Nächstes Jahr bin ich fertig mit der Schule. Der Besitzer des Edekas hat mir einen Ausbildungsplatz zum Kaufmann im Einzelhandel angeboten. Ich denke, das werde ich machen. Der Ausbildungsvertrag liegt schon zu Hause, wir müssen ihn nur noch unterschreiben.